Montag, 19. Februar 2024

Rebecca Luedecke erhält Dr.-Ilse-Essers-Preis

Der diesjährige Dr.-Ilse-Essers-Preis geht an Rebecca Luedecke. Der Preis wurde Rebecca Luedecke von Bürgermeister Dieter Stauber in der Dualen Hochschule Ravensburg (DHBW), Campus Friedrichshafen feierlich im Rahmen des Elternbegrüßungstages an der DHBW überreicht. Mit dem Dr.-Ilse-Essers-Preis wurden die hervorragenden Leistungen von Rebecca Luedecke gewürdigt.
Drei Männer und zwei Frauen, ein mit einem Blumenstrauß.
Rebecca Luedecke (Zweite von links) wurde von Bürgermeister Dieter Stauber (links) mit dem Dr.-Ilse-Essers-Preis 2024 ausgezeichnet. (von links): Bürgermeister Dieter Stauber, Rebecca Luedecke, Kerassa Wassermann (Porsche AG), Prof. Dr.-Ing. Andreas Judt (Studiengangsleiter DHBW) und Prof. Dr. Heinz-Leo Dudek (Prorektor und Dekan Fakultät Technik DHBW)

„Ich freue mich, Ihnen den Dr.-Ilse-Essers-Preis unserer Zeppelin-Stiftung für Ihre außerordentlichen Leistungen überreichen zu dürfen. So wie einst Ilse Essers sind Sie zielstrebig und pflichtbewusst und Ihre Leidenschaft galt und gilt der Technik“, so Bürgermeister Dieter Stauber. 

Rebecca Luedecke schließt mit der Note 1,2 ab
Rebecca Luedecke ist am 1. November 2000 geboren, in Filderstadt aufgewachsen und absolvierte dort 2019 ihr Abitur am heutigen Elisabeth-Selbert-Gymnasium. Im September 2000 begann sie ihr Studium an der DHBW im Studiengang „Informatik – IT-Security“ bei der Porsche AG. Gleichzeitig wurde sie zur Studiengangsprecherin für den IT-Security Kurs ausgewählt. 

Seit Januar 2020 ist Luedecke Teil des Formula Student Teams „Global Formula Racing“ in den Teams für Aerodynamik und Management und im Abschlussjahr in der Leitposition für Marketing & Media und seit ihrem Abschluss ist sie Alumni und Betreuerin für das Team. Während ihres Studiums betreute sie zwei Semester lang Schülerinnen und Schüler der unteren Jahrgänge im Mathe-Tutorium.

Ihre Bachelorarbeit, die sie von Juli bis September 2023 in der IT-Security Abteilung von der Porsche AG schrieb, beschäftigte sich mit dem Thema „Assessment of automated attack simulation and validation tools: Enhancing information security of an automotive manufacturer“, eine Analyse zu auf dem Markt vorhanden Security Tools.

Rebecca Luedecke beendete ihr Studium als Beste aller Studiengänge des Jahrgangs 2023 bei der Porsche AG.  Seither ist sie Junior Information Security Manager bei der Porsche AG im Incident Response Team.

„Mir fiel in der Schule logisches Denken und die ganzen technischen Fächer schon immer leichter als zum Beispiel Sprachen. Deshalb war für mich ein technischer Studiengang schon früh klar. Durch Computerspiele und meinen ersten selbst zusammen gebauten Computer habe ich meine Begeisterung für die Technik kennengelernt und mit dem Betreiben eines öffentlichen Gaming-Servers mit 14 Jahren dann auch die Begeisterung an Themen wie Serverkonfiguration, Programmierung von Websiten oder kleinen Plugins für Spiele“, erzählt Rebecca Luedecke.

Dabei, so Luedecke weiter, habe sie auch die ersten Erfahrungen mit IT-Security gemacht. Deshalb fiel die Wahl für das Studium auf Informatik und IT-Security. „Das Duale Studium habe ich gewählt, da mir der Praxisanteil im Unternehmen, vor allem mit diesem Studiengang, und die finanzielle Unabhängigkeit wichtig waren“, so Luedecke.

Ihre berufliche Zukunft sieht Rebecca Luedecke in der weiteren Vertiefung in IT-Security in Richtung Incident Response und Pentesting. Eventuell möchte sie ihren Master in Richtung Digitale Forensik machen. 

„Wir sind sehr stolz, dass Rebecca Luedecke den Dr.-Ilse-Essers-Preis als beste Absolventin der DHBW erhält – und dass sie ihr Studium bei uns absolviert hat. Sie ist eine tolle, überaus engagierte und zielstrebige junge Frau. Gleichzeitig sehen wir den Preis auch als Auszeichnung für unsere Berufsausbildung bei der Porsche AG und als Ausdruck der Chancengleichheit von Frauen in Technikberufen“, so Michael Pohl, Leiter Ausbildung der Porsche AG.

 „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie zeigt, dass sich mein Fleiß und mein Ehrgeiz während meines Studiums auf jeden Fall gelohnt haben. Ich danke allen, die mich über die drei Jahre unterstützt haben, vor allem meiner Familie und Freunde, meinen Kommilitonen und meinen Studienbegleitern bei der Porsche AG für die große Unterstützung“, so Rebecca Luedecke.

„Der Preis trägt den Namen einer ganz besonderen Frau. Die Stadt Friedrichshafen ist stolz auf diese Frau, die die Entwicklung der Luftfahrt nicht nur miterlebt, sondern aktiv mitgestaltet hat. Am 24. September 2024 wäre Ilse Essers 126 Jahre alt geworden“, so Bürgermeister Dieter Stauber.

Im Namen der Stadt Friedrichshafen und persönlich gratulierte er Rebecca Luedecke sehr herzlich zu ihrem Studienabschluss. „Der Dr.-Ilse-Essers-Preis ist eine Anerkennung für Ihre hervorragende Leistung als Absolventin der Dualen Hochschule Ravensburg auf dem Campus Friedrichshafen. Für Ihre weitere Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg“, so Bürgermeister Stauber.

Mit der Urkunde überreichte er ihr auch die Biografie „Technik an meinem Lebensweg“ von Dr. Ilse Essers und einen Gutschein für zwei Personen für einen Zeppelin-Rundflug über den Bodensee mit einer Hotelübernachtung in einem Friedrichshafener Hotel. Außerdem erhielt Luedecke einen Blumenstrauß und ein Zeppelin-Modell, als Einstimmung auf den Rundflug mit dem Zeppelin.

Wer war Ilse Essers?
Ilse Essers war die Tochter des nicht nur in Friedrichshafen bekannten Theodor Kober, der als Ingenieur für Graf Zeppelin an der Entwicklung von dessen erstem Luftschiff arbeitete. 1898 wurde sie in München geboren und zeigte schon als Kind Interesse für Mathematik und Technik. Ihre Mutter Anna sorgte dafür, dass Ilse sich auf der als Jungenschule geführten Realschule auf ein Studium in Maschinenbau vorbereiten konnte. Und so konnte sie irgendwann Technische Physik in München studieren. Doch damit war ihr Weg als Ingenieurin nicht gebahnt. Sie wurde immer wieder abgewiesen und arbeitete als Konstruktionszeichnerin, bis sie schließlich im Aachener Institut von Theodor von Karman als Flugzeugkonstrukteurin ihre Chance bekam. Von Karman förderte die junge Ingenieurin und sorgte dafür, dass ihre Ideen über die Stegbeanspruchung von Biegungsträgern, von ihrem früheren Professor als Unsinn abgetan, als Diplomarbeit anerkannt wurden. Am 24. September 2023 wäre Ilse Essers 125 Jahre alt geworden. 

Warum gibt es den „Dr.-Ilse-Essers-Preis“
Mit der Auslobung des Preises würdigt die Stadt Friedrichshafen nicht nur die besonderen Leistungen der Preisträgerinnen, sondern achtet mit Ilse Essers auch eine Frau, die die Entwicklung der Luftfahrt miterlebt und aktiv mitgestaltet hat. Ilse Essers ist ein Vorbild für junge Studentinnen, die an der Dualen Hochschule außergewöhnliche Leistungen erbringen. Der Preis wird jedes Jahr vergeben. Zum ersten Mal wurde der Dr.-Ilse-Essers-Preis 2004 verliehen.